Trainerwechsel bei der SG Wasserball Dresden

10. November 2009

Neuer Trainer der SG Wasserball Dresden: Tino ResselAm kommenden Wochenende beginnt die neue Saison der 2. Wasserball Liga Ost. Die Spieler der SG Wasserball Dresden müssen gleich zum Auftakt auswärts ran. Gegen die Reserven der Berliner Erstligateams Wasserfreunde Spandau 04 und SG Berlin steht dabei ab sofort ein neuer Trainer für die Dresdner am Beckenrand.

Der langjährige Trainer Olaf Seibt hat aufgrund von beruflichen und familiären Gründen seine achtjährige Amtszeit bei der SG Wasserball Dresden beendet. Seibts junges Vaterglück und der zeitintensive Abschluss des Studiums zwangen ihn zur Aufgabe seines Postens. Die SG stand damit zu Saisonbeginn ohne Coach da. Doch schon zum Pokalspiel vor drei Wochen gegen Braunschweig stand ein neues, wenn auch bekanntes Gesicht am Beckenrand: Tino Ressel. Bis zuletzt noch als Spieler für die SG aktiv wechselt Tino nun auf die Trainerbank und versucht seine zwanzigjährige Erfahrung im Wasserballsport einzubringen. Auch wenn damit ein Leistungsträger im Wasser verloren geht, ist damit für Kontinuität auf der Trainerbank gesorgt.

Wir stellten anlässlich dieser Veränderungen fünf Fragen an den neuen Trainer:

1) Erläutere doch bitte mal kurz wie es so plötzlich zu diesem Trainerwechsel kam?

Unser bisheriger Trainer Olaf hat sein Amt aus familiären und beruflichen Gründen einfach nicht mehr ausführen können. Und um die positive Entwicklung des letzten Jahres fortzuführen, habe ich mich bereit erklärt, den Job zu machen. Wir haben natürlich innerhalb der Mannschaft darüber diskutiert, auch über die Option mit mir als Spielertrainer. Ich halte das aber für schwierig. Ich habe in Görlitz bereits ein Jahr als Spielertrainer durchgemacht und die Erfahrung war nicht immer positiv. Es fehlt einfach der Blick von draußen. Außerdem wird man als Trainer angreifbar, wenn man im Spiel mal einen Fehler macht.

2) Du hast schon letztes Jahr eng mit Olaf zusammengearbeitet und das Training mitgestaltet. Wird es trotzdem andere Schwerpunkte geben? Welche Akzente wirst du im Training setzen?

Ich denke wir werden viel im individual-taktischen Bereich arbeiten. Jeder muss versuchen seine eigenen Stärken auszubauen und auf seiner Position einzubringen. Wir werden natürlich auch die eingeübten taktischen Sachen des letzten Jahres weiterführen. Aber um die einzelnen Spieler zu verbessern, müssen wir das individuelle körperbetonte Spiel stärken. Deshalb wird die Kraftausdauerkomponente in den Vordergrund rücken. Man muss einfach auch mal im entscheidenden Moment richtig zupacken können.

3) Wie ist dein persönlicher Werdegang im Wasserball? Was sind deine bisherigen Erfahrungen im Trainerbereich?

Ich habe 1989 in der Görlitzer Jugend angefangen, drei Jahre später war ich bei den Männern. Ab 1995 spielten wir dann in der damaligen Regionalliga Ost [entspricht der heutigen 2. Wasserballliga Ost]. 1998 habe ich die Görlitzer Jugend übernommen und bis 2005 auch einige Erfolge erzielt. So haben wir die ostdeutsche Meisterschaft gewonnen und an den deutschen Titelkämpfen teilgenommen. Von 2001 bis 2008 war ich dann Landestrainer. Prinzipiell sehe ich mich auch eher als Jugendtrainer.

4) Nachdem dein Vorgänger eine beträchtliche, mehrjährige Amtszeit beendet hat, stellt sich auch die Frage an dich: Wie lange wirst du nun Trainer bei der SG sein?

Das hängt natürlich von vielen beruflichen und familiären Dingen ab. Momentan habe ich einen Job in Dresden und werde diesen auch für eine absehbare Zeit behalten. Ich denke, wir als Mannschaft werden nach der Saison eventuelle Alternativen bedenken und dann zusammen entscheiden.

5) Und zum Schluss: In einer Woche startet die neue Saison. Wie schätzt du das Potential der Mannschaft und was ist das Ziel?

Es wird eine schwierige Saison. Wir hatten letztes Jahr mit Platz fünf ein sehr gutes Ergebnis, aber es dürfte schwer werden, dieses zu bestätigen. Wir werden wahrscheinlich Anfang nächsten Jahres, also mitten in der Saison einige Leistungsträger aus beruflichen Gründen verlieren. Neuzugänge wie noch im letzten Jahr haben wir keine. Trotzdem haben wir einige gute Spieler und die richtige Einstellung im Training. Die Mannschaft scheint bereit zu sein, etwas für den Erfolg zu tun. Ich denke, Platz fünf sollte unser Ziel sein.

Das Interview führte Jan Weinreich.

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