Dresden erzittert sich wichtigen Sieg gegen Spandau II, verliert aber gegen Neukölln II

22. Mai 2011

Szene aus dem Wasserball-Spiel Dresden gegen Spandau

Souverän ist anders. In einer nervenaufreibenden Partie gegen die Spandauer Zweitvertretung kam die SG Wasserball Dresden zu einem mühevollen und bis zuletzt gefährdeten 11:10-Heimsieg. Gegen eine echte Jugendmannschaft, bestehend aus 17- und 18-Jährigen, musste Torhüter Hendrik Grohmann drei Sekunden vor Schluss den für Platz drei so wichtigen doppelten Punktgewinn retten, indem er ein Duell Eins gegen Eins für sich entschied.

Bereits am Samstag verloren die Dresdner gegen Neukölln II nach einer überharten Entscheidung der Schiedsrichter mit 12:8. Fünf Minuten vor Schluss, beim Stand von 8:8 verhängten die Referees einen Ausschluss ohne Ersatz gegen Dirk Jaster. Die anschließende vierminütige Überzahl für die Neuköllner brachte erwartungsgemäß die Entscheidung zu Gunsten der Gäste. Als „absolut übertrieben“ empfand Jaster die verhängte Strafe und erläutert: „Ich werde gehalten und versuche mich lediglich durch eine normale Brustgrätsche zu befreien“.

Die ärgerliche Niederlage gegen den direkten Tabellennachbarn Berlin-Neukölln erhöhte den Druck auf das Team um Trainer Tino Ressel enorm. “Wir wollten eigentlich am Samstag alles klar machen und so Platz drei vorzeitig feiern“, so der Coach. Nun waren seine Schützlinge gegen eine motivierte und schnelle Spandauer Truppe zum Siegen verdammt. „Unsere letzten beiden Spiele in Zwickau und Plauen am kommenden Wochenende sind alles andere als Punktegaranten – also mussten wir die beiden fehlenden Punkte hier in Dresden holen“.

Allerdings schienen die Spieler um Kapitän Erik Pflug entweder die Lage zu verkennen, vom Druck gelähmt oder einfach noch nicht richtig wach zu sein. Bis zum 1:5 enteilten die Berliner Nachwuchswasserballer ehe die Dresdner aufdrehten. Allerdings bissen sich die pfeilschnellen Gäste dank einiger Konter immer wieder fest und führten sogar mit 9:8. Als die Hausherren diesen Zwischenstand auf 11:9 drehten und nur noch eine gute Minute zu spielen war, schienen die Messen gelesen zu sein. „Wie wir das aber noch fast vergeigt hätten, war einfach unglaublich – unglaublich schwach“, so der entnervte Trainer nach dem Spiel.

Nachdem die Spandauer einen 5-Meter zum 10:11 verwandelten, waren noch 19 Sekunden auf der Uhr. „In 99 von 100 Fällen wird da der Ball gehalten und nichts brennt mehr an – heute mussten wir den Ball aber natürlich noch mal verlieren!“, so der Coach. Als dann Kapitän Pflug auch noch eine Rausstellung kassierte, standen plötzlich drei Spandauer gegen zwei Dresdner Verteidiger – und Torhüter Grohmann. „Gut, dass ich mit diesem letzten gehaltenem Ball einiger meiner Fehler im Spiel wieder wett machen konnte“, zeigte sich der Goalie erleichtert.

Allerdings: Ob die zwei erzitterten Punkte erhalten bleiben, ist noch ungewiss. Spandau hat aufgrund vermeintlicher Fehler im Spielprotokoll Einspruch eingelegt. Konsequenz kann eine Niederlage bzw. Spielwertung für Spandau sein.

Nach den Spielen des Wochenendes hat sich der Vorsprung auf die viertplatzierten Neuköllner auf vier Punkte reduziert – bei noch vier zu vergebenen Punkten. Allerdings spricht das Torverhältnis im Moment eine klare Sprache zu Gunsten der SG Wasserball Dresden. Die mehr als 60 Tore Vorsprung sollten selbst für den Fall zweier Dresdner Niederlagen bei zwei Neuköllner Siegen für den dritten Platz genügen. Zumindest in 99 von 100 Fällen …

SG Wasserball Dresden – SG Berlin-Neukölln II 8:12 (1:1, 3:3, 3:4, 2:4)
Torschützen für die Dresdner: Sebastian Kühnel (3), Max Lehnert (2), Stefan Heide, Dirk Jaster, Rando Meister (je 1)

SG Wasserball Dresden – Wasserfreunde Spandau 04 II 11:10 (1:3, 5:2, 2:4, 3:1)
Torschützen für die Dresdner: Sebastian Kühnel (4), Max Lehnert (3), Stefan Kummer, Marius Rost, Rando Meister, Jan Weinreich (je 1)

Foto: Thomas Eisenhuth

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